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VORWORT ZU DEN »THESEN VON LYON«


Content:

Vorwort zu den »Thesen von Lyon«
Die Thesen der Kommunistischen Linken

Thesen von Lyon
Anmerkungen
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Vorwort aus »Kommunistisches Programm«

Die Thesen der Kommunistischen Linken

Thesen von Lyon

Auf dem 3. Kongress der Kommunistischen Partei Italiens, der vom 20. bis zum 26. Januar 1926 in der französischen Stadt Lyon geheim stattfand, unterbreitete der linke Parteiflügel[1] ein umfassendes Thesenwerk, das in Anlehnung an den Tagungsort kurz »Thesen von Lyon« genannt wird. In diesen Thesen fliessen alle Fäden der prinzipiellen Positionen sowie der Polemiken über Fragen der Taktik und der Organisation (im weitesten Sinne des Wortes) zusammen, die wir mit der Veröffentlichung und dem Kommentar der Thesen der kommunistischen Linke von der Periode zwischen Mai 1920 und Ende 1922 (siehe »Kommunistisches Programm« Nr. 13, Januar 1977) zu erläutern versuchten.

Zwischen Ende 1922 und Januar 1926 liegen der V. Kongress der Kommunistischen Internationale (Juli 1924), der nach der deutschen Niederlage von 1923 eine kurze »Linkswende« in der internationalen Taktik zum Ausdruck brachte, und der dramatische Ausbruch der inneren Gegensätze innerhalb der russischen Partei. In kurzer Folge – kaum ein Monat nach dem Kongress von Lyon – sollte der einsame Zusammenstoss der Linken mit der Kominternführung und den Delegationen der verschiedenen Parteien auf der Erweiterten Exekutive vom Februar/März 1926 stattfinden.

Die Interventionen des Delegierten der Linken, Amadeo Bordiga, auf der Erweiterten Exekutive werden in einer der nächsten Nummern von »Kommunistisches Programm« abgedruckt und kommentiert werden. Die kommentierte Veröffentlichung seiner Reden auf dem V. Weltkongress bleibt aber einem späteren Zeitpunkt vorbehalten. Auf diese Reden soll deshalb im Rahmen dieser Vorbemerkung kurz eingegangen werden, um die Brücke zu den Thesen von Lyon mindestens in den Grundrissen herzustellen.

Die Taktik der Einheitsfront von oben, d. h. der Einheitsfront als aktueller oder anvisierter Koalition der kommunistischen Partei mit anderen sogenannten Arbeiterparteien, und der »Arbeiterregierung« (bzw. und noch schlimmer: »Arbeiter- und Bauernregierung«) als parlamentarisch entstehende Regierung einer solchen Einheitsfront (und anders kann eine Regierungskoalition mit rechten oder linken Sozialdemokraten nicht entstehen) hatte vor allem in Deutschland 1923 zu katastrophalen Folgen geführt. Der V. Weltkongress unterzog diese taktischen Losungen einer drastischen Revision: Die Einheitsfront sollte nunmehr als Einheitsfront von unten, an der Basis, verstanden werden; die »Arbeiterregierung« dürfte nicht anders als als populäres Synonym der Losung »Diktatur des Proletariats« ausgelegt werden. Gab also der Kongress eine weniger verschwommene und für die Linke in der Substanz annehmbare Definition dieser taktischen Formeln, so bedeutete andererseits die taktische Wende eine Fortsetzung des Grundübels der von der Komintern seit einigen Jahren verfolgten Politik, nämlich der Tendenz »nach rechts oder nach links zu gehen, wie es durch die Lage geboten scheint, und wie man es in Anbetracht der Entwicklung der Ereignisse für zweckmässig hält«, in einer eklektischen und schwankenden Vorgehensweise, so dass »uns ein starkes Abschwenken nach links ein noch stärkeres Abschwenken nach rechts befürchten lässt. Wir verlangen in der gegenwärtigen Lage keine linke Abweichung, sondern eine klare und genaue Richtigstellung der Taktik der Internationale«.[2]

Das »Abschwenken nach links« war ohnehin widersprüchlich. Erstens wurde die Methode, so viel wie möglich »offen zu lassen« und die Verantwortung, die auf der ganzen Kominternführung lastete (so z. B. in der Deutschlandfrage), auf einzelne Führer oder Gruppen von Führern der jeweiligen Sektionen zu schieben, weiterhin fortgesetzt. Sie wurde auch von erschreckenden Abweichungen in der nationalen und kolonialen Frage begleitet und fiel mit den ersten Versuchen zusammen, zu der gewerkschaftlichen Internationale von Amsterdam (bis dahin mit Recht als Organ des Imperialismus betrachtet) Brücken zu schlagen. Die »Linkswende« in der Taktik der Einheitsfront und der Arbeiterregierung sollte sich in der Tat als linker Wendepunkt auf einer sich fortsetzender Zickzacklinie erweisen und dem »noch stärkeren Abschwenken nach rechts« Platz machen: die Bilanz der Niederlage von 1923 wurde über Bord geworfen; 1925 schlug die Partei in Deutschland eine rechtsopportunistische Linie ein (Manöver im Preussischen Landtag, Reaktion auf die Wahl Hindenburgs etc.); in Italien nahm sie die politische Krise, die sich Mitte 1925 infolge des faschistischen Mordes an den sozialistischen Abgeordneten Matteotti ereignete, als Anlass, um sich in Richtung des demokratischen Antifaschismus und der breitesten politischen Einheitsfront mit den verschiedensten Parteien zu bewegen.

»Wir glauben« – hatte die Linke auf dem V. Weltkongress in einer vorbeugenden Reaktion auf Spekulationen bzgl. einer »besseren Regierung« erklärt – »dass die Offensive des Kapitals sich sehr verschiedener Mittel bedienen kann. Es gibt einen Rechtsweg; dies ist die offene Reaktion, der Belagerungszustand, der Terror gegen die proletarische Bewegung. Es gibt Linksmethoden; diese sind die demokratische Lüge, die Illusion der Zusammenarbeit der Klassen. Diese beiden Methoden zielen aber auf den gleichen Zweck ab, und man muss nicht notwendigerweise annehmen, dass es scharf voneinander getrennte historische Perioden geben muss, in welchen die gesamte Weltbourgeoisie oder ein Teil der Weltbourgeoisie sich der Rechtswaffen oder der Linkswaffen bedient. (…) Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass die beiden Methoden der bürgerlichen Offensive eine Synthese bilden werden. (…) Welche Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen? Wir stimmen alle darin überein, dass in einer Periode der liberalen und demokratischen Politik der Bourgeoisie für unsere Parteien die Gefahr gewisser pazifistischer und zu Zusammenarbeit neigender Illusionen besteht. Diese Gefahr tritt aber auch bei der faschistischen Reaktion zutage, weil da verlangt wird, dass aus der Offensive nicht die völlig marxistischen Schlussfolgerungen gezogen werden sollen, die Lenin auf dem III. Kongress zog, sondern weit banalere und einfachere und zwar in folgender Weise: Die Bourgeoisie leitet durch eine faschistische Bewegung eine Offensive gegen uns ein. Es ist der Augenblick gekommen, wo wir diese Anstrengungen mit einer Koalition der bürgerlichen Kräfte mit gewissen halb-bürgerlichen Kräften, mit einer Koalition der nicht-faschistischen Parteien, mit einer Koalition der Kommunistischen Partei mit den sozialistischen und vielleicht auch mit gewissen kleinbürgerlichen oder bäuerlichen Parteien beantworten müssen. Natürlich ist das eine falsche Antwort…«

Inzwischen war man dabei, die These einer aktiven Unterstützung von »Linksregierungen« (oder gar von vermeintlichen Regierungen des Mittelstands!!!) als geringerem Übel oder selbst als Zwischenphase vor der proletarischen Machteroberung zu vertreten.

Auf dem V. Kongress hatte die Linke erneut und mit Nachdruck den Zusammenhang hervorgehoben, der zwischen den richtigen, von den Prinzipien diktierten taktischen und organisatorischen Lösungen einerseits und einer wahren Zentralisation und Disziplin andererseits besteht:

»Wir wollen eine wahre Zentralisation, eine wahre Disziplin schaffen. Wir sind alle für Zentralisation und Disziplin. Wir wollen aber die richtigen Voraussetzungen schaffen, um wirklich eine Gewähr für dieses Ergebnis bieten zu können, das nicht von dem guten Willen des Genossen X oder Y abhängig gemacht werden kann, der nach 20 Sitzungen ein Übereinkommen unterzeichnet, in dem die Rechte und die Linke sich schliesslich geeinigt haben usw. usw. Mit einem solchen System wird man nie eine vollständige Disziplin garantieren können, die in die Wirklichkeit, in die Aktion, in die Leitung der revolutionären Bewegung des Proletariats hineingetragen werden und die Welteinheit herstellen muss, die aber in ihrem Ursprung etwas Spontanes, eine unmittelbare Folge des Klassenkampfes ist. Um diese vollständige, disziplinierte Zentralisation erreichen zu können, ist eine Klarheit der taktischen Führung und eine Kontinuität in der Bildung unserer Organisationen in den Grenzen, die uns von anderen Parteien trennen, notwendig.«

Inzwischen war nicht nur die Methode der Fusionen (siehe Italien) und der Aufnahme »sympathisierender Parteien« in die Internationale (siehe China[3]) in weitere Entfaltung begriffen, sondern man versuchte auch mit der sogenannten Bolschewisierung – mit der Umgestaltung der internen Parteiorganisation nach dem vermeintlichen »bolschewistischen Modell« der Betriebszellen und mit der Anwendung von Disziplinarmassnahmen und ideologischem Terror – die Parteien in "schlagkräftige Massenparteien zu verwandeln: die Organisationsformel sollte somit die richtige politische Linie und selbst die günstige objektive Lage ersetzen.

Auf dem V. Kongress hatte die Linke wiederholt, dass man die Frage der politischen Entwicklung der Weltpartei keineswegs auf die Ebene der Gleichung verlagern könnte: Führung durch die Bolschewiki = Gewähr gegen opportunistische Entartung. Dadurch konnte man lediglich den Problemen ausweichen, was in der vulgären Fassung der alten Zetkin, die Bordiga ihr weisses Haupt als Gewähr bot, plastisch klar wird.

Je mehr aber sich die bolschewistische Führung selbst unter dem Druck der Entwicklung in Russland und der wiederholten Niederlagen der Arbeiterbewegung in der ganzen Welt zerstritt und spaltete – eine Spaltung, die zunehmend Klassencharakter annahm –, desto mehr verwies man auf sie als antiopportunistischen Garant.

Auf dem V. Weltkongress hatte die Linke alle Parteien auf die gefährliche Lage der russischen Partei hingewiesen: »Die vom Standpunkte einer revisionistischen Rechtsgefahr gefährlichste Lage ist die Lage der russischen Partei, und die übrigen Parteien müssen sie daher unterstützen. In der Internationale muss die russische Partei den Kräftezuschuss finden, den sie benötigt, um standzuhalten gegenüber dieser wahrhaft schwierigen Lage.«

Inzwischen hatte auch die interne Lage der russischen Partei zur Krise des 14. Kongresses und zur Behauptung des stalinistischen Flügels und seiner Losung des »Sozialismus in einem Land« geführt, bevor sie später, Ende 1926, mit der Niederlage und faktischen Ausschaltung der Revolutionäre und Internationalisten um Trotzki, Sinowjew und Kamenew einen ersten und – wie man rückblickend behaupten kann – definitiven Abschluss finden sollte.

Es war also Ende 1925 dringend notwendig, die von uns innerhalb der Komintern wiederholt aufgeworfenen Fragen wieder aufzugreifen und so systematisch wie nur möglich zu behandeln; es war notwendig, die Bilanz zu ziehen und die Positionen theoretisch erneut zu untermauern. Diesem Zweck entsprachen die »Thesen von Lyon«, die gerade deshalb – wie übrigens auch die Thesen von 1920–1922 – die theoretischen Grundfragen (1. Teil) und die Fragen der Orientierung der kommunistischen Bewegung im Weltmassstab (II. Teil) in den Vordergrund stellen: von ihrer Lösung geht man aus, um die abgeleiteten Fragen, wie die, die sich auf die Partei in Italien beziehen, zu behandeln.

Dem heutigen Leser mag vielleicht die eindringliche Bezugnahme auf die Prinzipien und die Theorie des Kommunismus, insbesondere bei der Behandlung der Fragen der Natur, der Aktion und der Taktik der Klassenpartei übertrieben erscheinen. Es ging aber nicht mehr um die Bekämpfung einer falschen Taktik oder von falschen Organisationsmethoden allein, es ging vielmehr darum, die Weichen für den Kampf gegen eine sich anbahnende vollständige Revision des Marxismus zu stellen.

Auf der Grundlage dieser rekapitulierten Prinzipien und unverrückbaren theoretischen Einsichten des Marxismus wird die Bilanz der objektiv gegebenen Lage und der praktischen Aktion der Komintern gezogen und gipfelt sozusagen in der Behandlung der russischen Frage, die trotz des von der Kominternführung verfügten »Diskussionsverbotes« als grundlegende und die ganze kommunistische Weltbewegung unmittelbar tangierende Frage in ihren Grundlinien dargelegt wird. Es handelt sich um dieselben Grundlinien, die nach dem 2. Weltkrieg unsere Arbeit über die »soziale und ökonomische Struktur des heutigen Russland« leiten sollten: sozialistischer Charakter der Oktoberrevolution und der bolschewistischen Diktatur, Notwendigkeit der internationalen Ausbreitung der Revolution, um die kapitalistische Wirtschaftsgrundlage NÖP-Russlands überwinden und überhaupt die bolschewistische Diktatur aufrechterhalten zu können.

Diese Einschätzung deckt sich vollkommen mit der von Lenin verfochtenem Linie:

»Wir haben die bürgerlich-demokratische Revolution so ›sauber‹ wie noch nirgends in der Welt ›zu Ende geführt‹. Das ist eine gewaltige Errungenschaft, die keine Macht mehr rückgängig machen kann.
Wir haben das Ausscheiden aus dem reaktionären imperialistischen Krieg auf revolutionärem Wege zu Ende geführt. […]
Wir haben den Sowjettypus des Staates geschaffen und damit eine neue weltgeschichtliche Epoche eingeleitet, die Epoche der politischen Herrschaft des Proletariats, die berufen ist, die Epoche der Herrschaft der Bourgeoisie abzulösen. […]
Nicht zu Ende geführt haben wir jedoch die Errichtung auch nur des Fundaments der sozialistischen Wirtschaft. Das können die uns feindlichen Kräfte des sterbenden Kapitalismus noch rückgängig machen. Man muss sich dessen klar bewusst sein und es offen zugeben, denn es gibt nichts gefährlicheres als Illusionen (und Schwindelanfälle, zumal in grossen Höhen). Und an dem Eingeständnis dieser bitteren Wahrheit ist entschieden nichts »Schreckliches«, nichts, das berechtigten Anlass auch nur zur geringsten Verzagtheit gäbe, denn wir haben stets die Abc-Wahrheit des Marxismus verkündet und wiederholt, dass zum Sieg des Sozialismus die gemeinsamen Anstrengungen der Arbeiter mehrerer fortgeschrittener Länder notwendig sind.«[4]

Misstrauen gegenüber der Komintern, Pessimismus gegenüber Russland – wurde uns 1924–26 vorgeworfen. Es ging aber im Gegenteil um die Verteidigung der Theorie, des Programms, der Prinzipien, der Aktionslinie und der realistischen Einschätzung, die als einzige eine Rettung der damals ernsthaft gefährdeten, aber für kommunistische Kämpfer noch nicht restlos verlorene Weltpartei ermöglichen könnten.

Genährt durch die internationalen Niederlagen des Proletariats, gestärkt durch den Drang des expandierenden russischen Kapitals, das Joch der proletarischen Diktatur abzuschütteln, versteckt hinter dem Deckmantel des »Vertrauens zu einer »bolschewistischen Partei«, die progressiv zur Manövermasse gegen die internationalistische russische Opposition aufgebläht wurde, voll eines falschen »Optimismus« bezüglich der Entwicklung des »Sozialismus in Russland allein«, bäumte sich auf der anderen Seite jener Stalinismus auf, der sehr bald die Genossen Lenins ausrotten und die Verbindung zwischen dem revolutionären Sieg in einem Land – hinzu einem rückständigen – und der Weltrevolution sprengen sollte. Und an diesem Bruch ging beides zugrunde. »Ich will aufrichtig erklären – sagte der Delegierte der Linken auf dem V. Weltkongress –, dass in der gegenwärtigen Lage die Internationale des revolutionären Weltproletariats der Kommunistischen Partei Russlands einen Teil der zahlreichen Dienste, die sie von ihr empfangen hat, vergelten muss.«

Die Linke war aber isoliert, denn – wie es in derselben Rede anderswo heisst – die Redner, die auf dem Internationalen Kongress sich im Namen einer Sektion der KI an den internationalen Aussprachen beteiligen, »kümmern sich fast bloss um die Angelegenheiten ihrer Partei und antworten lediglich darauf, was der Genosse Sinowjew in bezug auf die Angelegenheiten der betreffenden Partei sagt. Die Redner bleiben stets in den durch ihre nationalen Angelegenheiten gezogenen Schranken.«

Während der letzten Debatten über die Linie der Komintern sollte Sinowjew der Linken entgegenhalten, schon in ihrer Isolierung läge der Beweis dafür, dass sie kein Recht hätte. Mit genau demselben Argument sollte derselbe Sinowjew bald darauf in seinem Kampf gegen den Stalinismus abgespeist werden. In dieser gemeinsamen Isolierung lag der Beweis für einen Kurs, der in die Katastrophe führte.

Wir wollen uns bei dem letzten Teil der »Thesen von Lyon« (italienische Fragen) nicht aufhalten. Ein Hinweis genügt. Die in ihrem Prolog, Entwicklung und Epilog kurz rekapitulierte Geschichte der italienischen Sektion der Komintern ist selbst die beste Widerlegung aller von der opportunistischen Geschichtsschreibung verbreiteten Lügen über das »sterile Sektierertum« der Linken. Sicherlich war sie »sektiererisch« und »verschlossen«, wenn es um die Verteidigung des ABC des Kommunismus ging; um so beweglicher war sie aber, wenn es um dessen strenge, folgerichtige und niemals »auf bessere Zeiten« verschobene praktische Anwendung ging.

• • •

Das von der russischen Revolution weltweit entfachte Feuer war dabei, auszulöschen. Auf der Grundlage der durch diese Thesen damals – zum vorletzten Mal – innerhalb der Komintern verteidigten Prinzipien – allein auf dieser Grundlage – könnte es wieder auf lodern; sonst müsste man trotz der ganzen Sprengkraft der gehäuften kapitalistischen Gegensätze wieder von vorne anfangen.

Die Komintern konnte nicht gerettet werden. Da capo.

Notes:
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  1. Siehe Seite 34, Anm. 11.[⤒]

  2. Zitate nach dem »Protokoll des V. Weltkongresses«, Bd. 1, S. 394–406.[⤒]

  3. In der Rede auf dem V. Kongress liest man zu den »sympathisierenden Parteien« in einer Vorwegnahme der chinesischen Ereignisse: »Wir sind dagegen, dass es… Parteien geben soll, die… im Schatten der Fahne der Internationale leben, ohne zu etwas verpflichtet zu sein, und sogar mit der Möglichkeit, frei von unserer Kontrolle den Verrat am Proletariat vorzubereiten.«[⤒]

  4. Lenin, »Notizen eines Publizisten«, Februar 1922, LW 33, S. 190–191. Zur Russlandfrage siehe auch unsere Broschüre »Revolution und Konterrevolution in Russland«; »Warum Russland nicht sozialistisch ist«. [⤒]


Source: Kommunistisches Programm, Nr. 14, Mai 1977

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